Das Geheimnis der verlorenen Melodie (2022)

Vor etwa zweihundert Jahren feiert ein Mädchen seinen 16. Geburtstag. Viele Gäste sind geladen, die sich im weitläufigen Park an den unterschiedlichsten Blumen erfreuen. Es ist ein kurzweiliger Nachmittag mit Musik und Tanz. Von ihrer älteren Schwester bekommt sie eine Spieldose geschenkt, deren Melodie die Schwestern auf innige Weise verbindet. Die Spieldose wird gegen Ende der Feier von zwei Lausbuben entwendet.

Eine hektische Suche beginnt und führt die kleine Schwester schließlich ans Ufer des Flusses, welcher sie mitreißt. Sie ertrinkt und wird zu einem Geist. Die ältere Schwester findet am Ufer nur noch ihr Schultertuch und weiß sofort, was geschehen ist. Sie gibt sich die Schuld am Tod der Schwester, stirbt an gebrochenem Herzen, findet keine Ruhe und wird zum Poltergeist.

Zweihundert Jahre später sind ein paar Schüler des nachts auf dem verlassenen Gelände der ehemaligen Villa unterwegs, um ihren Mut zu erproben und sich Streiche zu spielen. Da erscheint ihnen der gute Geist der kleinen Schwester und bittet sie um Hilfe, die Spieldose erklingen zu lassen. Nur die Melodie allein vermag die Geister zu erlösen. 

Der verbitterte Poltergeist jedoch sucht dies zu vereiteln...

Auf einer amerikanischen Schule geht der Unterricht nach den Ferien wieder los. Und mit dem Schulalltag schließen sich wie immer dieselben Grüppchen zusammen: Die Top-Sportlerin der Schule wird von ihrem Fanclub umringt, der Nerd zeigt seiner Wissenschafts-AG sein neustes Experiment, die Tussi schart ihre Clique um sich und der Freak ist nach wie vor ein Außenseiter.

Durch verschiedene Umstände werden unsere Hauptfiguren zum Nachsitzen verdonnert. Sie müssen putzen und stoßen dabei auf ein altes Spiel. Als es ihnen gelingt, es zu öffnen, tut sich ein dunkler Wirbel auf und das Spiel verschluckt sie.

Im Spiel werden die Jugendlichen von zwei Jokern begrüßt, die ihnen erklären, dass sie das Spiel gewinnen müssen, um wieder zurück zu gelangen. Dazu muss jeder der Vier eine Karte finden, die ihm zugewiesen wird. Auf den Karten befindet sich jeweils eine Aufgabe, die es zu bestehen gilt.

Bald schon ist klar, dass keiner seiner Aufgabe allein gewachsen ist. Nur mit knapper Not und der Hilfe der Gefährten entkommen sie aus den gefährlichsten Situationen. Das Spiel allerdings und damit auch die Chance auf die Heimkehr scheint verloren...

Mit dem sorgsam für diesen Moment ersparten Taschengeld kauft sich die kleine Marie eine Eintrittskarte zu ihrem ersten Zirkusbesuch. Dieser eröffnet ihr und ihrer geliebten Puppe Pauline den Weg in eine Welt voller Magie, Geheimnisse und Glanz.

Von exotischen Tieren, waghalsigen Akrobaten und anmutigen Tänzerinnen gefesselt, erschöpfen die vielen neuen Eindrücke Marie so sehr, dass die magischen Lichter sie in einen Traum gleiten lassen.

Dort geht die Vorstellung zunächst mit einer beeindruckenden Zaubershow weiter. Jedoch unterbricht eine dunkle Gestalt jäh die Szene, raubt Marie ihre Puppe und verschwindet durch einen Zauberspiegel.

Die entsetzte Marie folgt ihr und gelangt ins Reich der Träume. Dort begegnet sie all ihren geheimsten Wünschen und kühnsten Erwartungen. Sie begibt sich auf die Suche nach Pauline, doch je näher sie ihrer Puppe kommt, desto dunkler werden die Träume.

Mit diesem Ballett möchte ich aufmerksam machen, aufmerksam auf die ständig schwindende Achtsamkeit und Sensibilität in unserer von Hektik und Leistungsdruck bestimmten Gesellschaft. Ich möchte Sie anregen, die Augen zu öffnen, um die wesentlichen Dinge zu erkennen. Das mag theatralisch klingen, aber wir machen Theater und dürfen kritisch sein.

Mit dieser Geschichte möchten wir Ihnen unser heutiges Leben aus verschiedenen Perspektiven zeigen. Es geht um ein Mädchen, das gemeinsam mit ein paar Ausgestoßenen erkennt, was in unserer Welt droht, völlig vergessen zu werden. Trotzdem sind die Märchen nur ein kleiner Teil der Phantasie und Träume, für die heute kaum ein Mensch mehr Augen hat. Lassen Sie sich entführen in eine Welt voller Zauber und erinnern Sie sich.

Und wenn Sie nachdenklich, aber erfüllt von den Eindrücken des Stücks nach Hause gehen, so haben wir unser Ziel erreicht.